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Welche Rolle spielen Emotionen in der Persönlichkeitsentwicklung?




fröhliche Frau


Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und New Work verändert unsere Arbeitsweise und Berufsbilder. Veränderungskompetenz gehört neben einigen anderen Soft Skills zu den Future Skills (vgl. Studie vom Stifterverband und McKinsey). Lebenslanges Lernen und Selbstentwicklung werden in einem dynamischen Arbeitsumfeld immer wichtiger.


Welche Rolle spielen Emotionen in der Persönlichkeitsentwicklung und wie können sie uns unterstützen?


Ohne Emotionen kein nachhaltiges Lernen

Neurobiologe Gerald Hüther sagte: „Damit im Hirn langfristig etwas verankert werden kann, muss das, was man lernen will, unter die Haut gehen." Das heißt, erst durch die Aktivierung emotionaler Zentren im Gehirn können wir Wissen tief im neuronalen Netzwerk verankern und erlebbar machen. Das ist der Grund, warum wir nur ein einziges Mal eine heiße Herdplatte wissentlich anfassen. Die emotionale Intensität des Schmerzes sorgt dafür, dass sich diese Erfahrung tief im Hirn "einbrennt". (Dirk W. Eilert, emTrace, 2022)


Wenn wir Freude empfinden und durch ein Ziel motiviert sind, schütten wir das so genannte Glückshormon Dopamin aus (Tali Sharot, De Martino, & Dolan, 2009). Der Botenstoff Dopamin spielt eine wichtige Rolle bei Lern- und Veränderungsprozessen und fördert kreatives und flexibles Denken. (Dirk W. Eilert, emTrace, 2022) Ohne Emotionen können wir uns also nicht nachhaltig entwickeln.


Entwicklung fühlt sich unbequem an

Entwicklung findet außerhalb der Komfortzone statt. Um uns zu entwickeln dürfen wir etwas wagen und etwas tun, zu dem wir vielleicht noch nicht wirklich bereit sind. Wir leben mit dem Gefühl, dass wir es noch nicht gut können. Unsere Kinder leben es uns ständig vor: mit Besteck essen lernen, laufen und sprechen lernen, Fahrradfahren lernen sind einige Beispiele. Der Schritt aus der Komfortzone ist oft mit Bammel und Unwohlsein verbunden. Angst vor Scheitern und Unsicherheit. Und genau da fängt Lernen und Wachstum an! Ausprobieren, wiederholen, lernen - bis unsere Komfortzone größer geworden ist und das Neue integriert werden konnte.


Angst in ihrer Funktion hilft uns dabei besser zu werden. Wie? Wir bereiten uns gut vor, wägen ab und setzen uns kognitiv mit einem Thema auseinander. Wird die Angst zu groß, hemmt sie uns dabei unsere Ziele zu erreichen. Dann sprechen wir im Emotionscoaching von einer emotionalen Blockade.


Wenn wir es schaffen, durch die Angst zu gehen, können wir unser Potenzial entfalten. Springt also ab und zu ins kalte Wasser! ;)


Um uns zu entwickeln, müssen wir uns innerlich sicher fühlen

Veränderungen lösen in unserem Nervensystem erstmal Unsicherheit aus. Unser autonomes Nervensystem will unser Überleben sichern. Aus diesem Grund ist unser Unterbewusstsein schneller als unser Verstand. Geht unser Warnsignal im Gehirn an, besser gesagt im limbischen System, schalten wir automatisch in den Überlebensmodus. Wir prüfen unbewusst die Möglichkeiten: Flucht, Kampf oder Starre. Die Amygdala ist unser inneres Alarmzentrum und emotionales Gedächtnis. Im Hippocampus werden Emotionen funktional verarbeitet. Erfahrungen werden so zu Erinnerungen ohne dass wir die Emotion heute noch spüren. (Dirk W. Eilert, emTrace, 2022)

 

Um uns zu entwickeln dürfen wir durch die Angst gehen. Permanent hohes Stresslevel widerrum wirkt sich negativ auf unsere Entwicklung aus. Wir sabotieren uns selbst und wollen alles eliminieren, was für uns vermeintlich Gefahr bedeutet. Wenn unser Nervensystem reguliert ist, können wir bewusster aus der Komfortzone rauskommen und haben Kapazitäten für Wachstum übrig. Die Kunst ist das eigene Nervensystem nicht zu überfordern und trotzdem kleine Schritte in Richtung unserer Ziele zu gehen - mit der Unsicherheit im Gepäck.


Selbstvertrauen ist unser Entwicklungsbooster

Buddha sagte: "Du wirst morgen sein, was du heute denkst." Unsere Gedanken beeinflussen unser Fühlen und das wiederum steuert unser Verhalten. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben, heißt an sich zu glauben und wohlwollend über sich zu denken. Wenn ich mir nur einrede, dass ich es schaffe, aber es nicht fühle, dann wird es mir jedoch nichts nützen. Coaching kann dabei helfen eigene Ressourcen zu aktivieren und tief zu verankern.


Der erste Schritt in Richtung Selbstvertrauen ist sich bewusst über eigene Erfolge zu sein. Eine weitere Übung aus dem "Selbstentwickler" von Jens Corssen ist, eine kleine Routine einzuführen und diese jeden Tag umzusetzen, als ob sein eigenes Leben davon abhängt. Denn wer kann uns vertrauen, wenn wir uns selbst nicht vertrauen?


Emotionen sind der Schlüssel für unsere persönliche Entwicklung!


Ich wünsche euch viel Freude beim Lernen, Scheitern und Wachsen!


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